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Starke Psyche (I): Mach’s zur Routine!

Pandemie, Krieg und Krisen haben unserer Psyche viel abverlangt. Doch was tun, wenn das berühmte „Licht am Ende des Tunnels“ nicht und nicht erscheinen will?



Die gute Nachricht: der Frühling und Sommer ist die ideale Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Natur bietet dafür ein kostenfreies „All-Inclusive“-Programm: Unsere Haut bildet dank ausreichend Sonne Vitamin D, längere Spaziergänge versorgen unsere Zellen mit Sauerstoff und lassen uns besser schlafen. All das befindet sich vor unserer Haustür. Es liegt an uns, zuzugreifen und sich Gutes zu tun, ganz ohne Budget und Flugreise.


Regelmäßigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie bietet die große Chance, sein Leben dauerhaft zum Besseren zu verändern. Das „Gewohnheitstier“ Mensch ist gut darin, Vorsätze zu fassen - doch leider schlecht darin, diese dauerhaft umzusetzen.


„Schon kleine Änderungen können Großes bewirken, wenn es gelingt, positive Routinen daraus zu machen.“

Unser Leben stellt uns täglich vor viele Entscheidungen - zu viele, glaubt man der Wissenschaft. Am Ende eines langen Tages musste man sich für Kleidungsstücke, Fahrtrouten, Mahlzeiten, Einkäufe, das TV-Programm und Pläne für das Wochenende entscheiden. Man hatte zigmal abgewogen, eine Wahl getroffen und erledigt, was zu tun war - so oft, dass uns irgendwann gar nicht mehr bewusst war, eine Entscheidung zu treffen. Der Punkt ist: jede Entscheidung kostet Kraft. Sie bucht von einem Konto ab, das an einem bestimmten Punkt ins Minus gerät - „Entscheidungsmüdigkeit“, so würden Experten sagen, setzt ein. An diesem Punkt wird unser Unterbewusstsein tonangebend. Entschieden wird nun nur noch zugunsten des geringsten Widerstandes, also zugunsten jener Variante, die uns am wenigsten (noch) müder macht. Und das ist, am Beispiel „Fitnesscenter oder Couch“, zu abendlicher Stunde eindeutig die Couch: fünf Schritte reichen, um Platz zu nehmen und die Entscheidung umzusetzen.


„Je mehr Handgriffe es braucht, um einen Vorsatz umzusetzen, desto eher scheitert er. Die noch am Abend davor gepackte Trainingstasche kann also Wunder wirken.“

Kein Wunder also, dass Vorsätze alleine nur die halbe Miete sind. Bleibt die Frage: wie schaffe ich es, gute Tipps - etwa jene, die hier folgen - möglichst dauerhaft in meinem Alltag umzusetzen? Wie verwandle ich etwas Neues in dauerhaftes Handeln, eine positive Routine, die irgendwann ganz selbstverständlich wird?


  1. Die ersten Tage sind entscheidend, ob aus etwas Neuem eine Gewohnheit wird. Ein Mensch, der abnehmen will und zu laufen beginnt, wird sich zu Beginn bestätigt fühlen: „Sport ist Mord!“. Fragen Sie ihn nach ein, zwei Jahren nochmals, wenn er durchgehalten hat: „Ein Leben ohne Laufen kann ich mir nicht mehr vorstellen!“. Machen Sie sich deshalb bewußt, dass es zu Beginn am schwierigsten ist. Ja, es fühlt sich mühsam an. Das bleibt aber nicht so. Ja, Sie setzen um, ernten aber (noch) keine Erfolge. Geduld. Das Durchhalten wird schon bald doppelt belohnt!

  2. Ermöglichen Sie sich, einen Vorsatz mit wenigen Handgriffen umzusetzen. Starten Sie den Weg ins Fitnesscenter nicht mit der Suche nach Turnschuhen und einem frisch gewaschenen Handtuch. Die sind längst gepackt, ein Handgriff reicht. Sie haben Hunger? Die neuen, gesünderen Lebensmittel wurden bereits eingekauft und das Rezept liegt bereit.

  3. Nicht irgendwo! Platzieren Sie Gegenstände, die Teil ihrer neuen Routine sind, gut sichtbar in ihrem Alltag. Gitarre spielen entspannt Sie? Packen Sie sie nach dem Spielen nicht wieder in den Koffer (der dann im Kasten verschwindet). Sie möchten mehr Wasser trinken? Voilà! Ein gefüllter Krug wartet bereits am Schreibtisch.



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